So vermeiden Sie psychische Belastungen am Arbeitsplatz

18. Juni 2019

„Wie geht es meinen Mitarbeitern?“ Diese Frage sollte sich ein Unternehmer, ein Geschäftsführer aber auch eine Führungskraft regelmäßig im Rahmen der Arbeitssicherheit stellen!
Dann gibt es noch den verflixten § 5 ArbSchG „(3) Eine Gefährdung kann sich insbesondere ergeben durch 6. Psychische Belastungen bei der Arbeit“

Zur Sicherstellung, Schaffung oder Förderung optimaler Arbeitsbedingungen benötigt man die Mitarbeit seiner Angestellten. Offenheit und Ehrlichkeit spielen dabei eine große Rolle.
Oft gibt es unausgesprochene Dinge, die dazu führen, dass sich ein Mitarbeiter / eine Mitarbeiterin nicht mehr wohl fühlt. Führt dieses Unwohlsein zu einer Belastung, sinkt die Arbeitsleistung.

Noch krasser! Der Mitarbeiter / die Mitarbeiterin hat schon abgeschaltet und die Kündigung ist im Kopf schon geschrieben.

Also, was tun?

Sich mit dem eher unangenehmen Thema beschäftigen oder es erstmal aufschieben und damit gesetzliche Vorschriften missachten?

Psychische Belastungen am Arbeitsplatz: Leiden meine Mitarbeiter darunter?

Belastungen sind nicht mit Geräten messbar! Sie können sie durch Befragungen, Beobachtungen oder Interviews ermitteln. Eine Befragung mittels Fragebogen ist aus meiner Sichtweise die praxisorientierte Lösung.

Erfasst werden dabei die Tätigkeitsmerkmale (Belastungen), nicht aber die Wirkungen der Tätigkeitsmerkmale (Beanspruchungen).

Wichtig ist, dass dabei alle Tätigkeitsmerkmale zum Tragen kommen. Dabei handelt es sich um:

  • Die Arbeitsorganisation / die Arbeitsaufgabe
  • Die Arbeitsumgebung
  • Kommunikation / Kooperation
  • Führung / Führungsverantwortung
  • Qualifikation
  • Betriebsklima
  • etc.

In der Befragung geht es darum, zu erfahren, ob und inwieweit die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit ihren Arbeitsbedingungen im Unternehmen zufrieden sind.

Psychische-Belastungen-am-Arbeitsplatz-verhindern

Wie ermittle ich den psychischen Stress?

Die Befragung soll anonym durchgeführt und alle Angaben müssen vertraulich behandelt werden.
Die Fragebögen werden durch Dritte ausgewertet, sodass Rückschlüsse auf die Person ausgeschlossen werden.

Um die Akzeptanz sicherzustellen, sollte der Fragebogen gemeinsam mit ausgewählten Mitarbeitern aus allen Abteilungen / Funktionsbereichen aufgebaut werden.

Um eine Überforderung auszuschließen, sollte das Ausfüllen eines Fragebogens nicht länger als 20 Minuten dauern und klare und verständliche Formulierungen in Form von Aussagen oder Fragen sorgen dafür, dass jede Frage / Aussage von jedem Mitarbeiter bewertet werden kann.

Ergebnis

Die Auswertungen der Fragebögen zeigen Tendenzen mit positiven und negativen Trends.
Die Ergebnisse sind mit den vorab ausgewählten Mitarbeitern zu besprechen und Lösungsansätze sind zu formulieren. Die Trends und Lösungsansätze werden allen Mitarbeitern / Mitarbeiterinnen vorgestellt.

Die Lösungsansätze sind anschließend mit dem Unternehmer, dem Geschäftsführer und oder / der Führungskraft zu besprechen. Entscheidungen zur Umsetzung sind abschließend zu tätigen und allen Mitarbeitern / Mitarbeiterinnen bekannt zu geben.

Fazit

Es gibt nicht für alles eine gescheite Lösung! Hier geht es auch nicht um Einzelschicksale, sondern um die Zusammenfassung von Belastungen und deren möglichen Lösungsansätzen.

Die Umsetzung von Lösungsansätzen ist eine Signalwirkung! Jeder Mitarbeiter / jede Mitarbeiterin spürt, dass er mit seinen / ihren Aussagen ein Stück zur Verbesserung beigetragen hat.

Michael Lassak

Michael Lassak
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